Neben Flugzeug und Bahn zählen Reisebusse zu den sichersten Verkehrsmitteln überhaupt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass für Busunternehmen, -fahrer und für die Busse selbst besonders strenge Sicherheitsstandards gelten. Die Sicherheit von Reisebussen wird im Wesentlichen durch 5 Bausteine gewährleistet. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag.

    Baustein 1: Planungen und Checks im Vorfeld der Fahrt
    Baustein 2: Sicherheitssysteme in Bussen
    Baustein 3: Technische Überprüfung von Bussen
    Baustein 4: Anforderungen an Reisebus-Chauffeure
    Baustein 5: Lenk- und Ruhezeiten für Fahrer

Baustein 1: Planungen und Checks im Vorfeld der Fahrt

Unsere Disposition führt im Vorfeld geplanter Fahrten einen sorgfältigen Routen- und Locationcheck durch. Dabei wird u.a. folgendes geprüft:

  • Gibt es auf der Route Begegnungsverkehr, der zu beachten ist?
  • Bestehen Sperrzonen oder befinden sich Baustellen auf der Strecke?
  • Gibt es Höhenbegrenzungen bzw. Gewichtsbeschränkungen für Fahrzeuge?
  • Ist die Zufahrt problemlos möglich?
  • Können die Fahrgäste am Rastplatz und Zielort sicher aussteigen (Bodenbeschaffenheit, Verkehr, Beleuchtung, ggf. Warnwesten usw.)
  • Kann die Strecke unter Einhaltung vorgeschriebener Lenk- und Ruhezeiten gefahren werden? Falls nein: Fahrerübernachtung und Parkplatz müssen geplant werden.
  • Ist das Fahrzeug ordnungsgemäß vorbereitet, einschließlich Kraftstoff, technischer Sicherheit, ggf. Winterausrüstung?
  • Sind die für die Strecke erforderlichen Umweltplaketten und die Mautbox vorhanden?
  • Gibt es sicherheitsrelevante Sonderwünsche der Fahrgäste zu berücksichtigen?

 


Baustein 2: Sicherheitssysteme in Bussen

Für Busse sind eine Reihe von Sicherheitssystemen vorgeschrieben, wie etwa Sicherheitsgurte auf allen Fahrgastsitzplätzen, drei voneinander unabhängig wirkende Bremssysteme und ein Geschwindigkeitsbegrenzer.

Die EU-Straßensicherheitsrichtlinie „General Safety Regulation“ (GSR) gibt weitere Sicherheitssysteme vor, die seit Juli 2024 in allen Neufahrzeugen gelten.

Dazu gehören eine Notbremsanzeige (ESS), eine Reifendrucküberwachung (TPMS), ein Abbiegeassistent (BSIS) sowie ein Rückfahrwarnsystem (REIS) und ein Informationssystem beim Anfahren (MOIS). Pflicht sind bei Neufahrzeugen auch eine Vorrichtung zum Einbau von Alkohol-Interlocks (ALC), ein Aufmerksamkeitsassistent (DDAW) sowie ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA).

Baustein 3: Technische Überprüfung von Bussen

Die Hauptuntersuchung (HU) beim TÜV findet für Busse, anders als etwa bei Pkws, einmal jährlich statt. Hinzu kommt eine erste Sicherheitsprüfung (SP) sechs Monate nach der ersten und sechs Monate nach der zweiten HU. Danach findet sie alle drei Monate statt.

Baustein 4: Anforderungen an Reisebus-Chauffeure

Von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit sind natürlich auch Fahrerinnen und Fahrer. Buschauffeure brauchen grundsätzlich einen Führerschein der Klasse D. Die Fahrerlaubnis wird nach der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) nur befristet erteilt und ist nach fünf Jahren zu verlängern. Busfahrer und -fahrerinnen haben ferner eine theoretische und praktische Prüfung (Grundqualifikation) bei einer Industrie- und Handelskammer (IHK) abzulegen. Gewerbliche Fahrer müssen sich alle fünf Jahre weiterbilden und Fahrsicherheitstrainings absolvieren.

Baustein 5: Lenk- und Ruhezeiten für Fahrer

Optimale Sicherheit auf Busreisen sollen auch die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten gewährleisten. Sie dienen dazu, Übermüdung zu vermeiden und die Konzentration und Aufmerksamkeit der Fahrer sicherzustellen. Dadurch wird das Unfallrisiko signifikant reduziert. Die wichtigsten Regelungen:

  • Tägliche Lenkzeit nicht über 9 Stunden; innerhalb einer Woche höchstens zweimal zehn Stunden
  • Nach 4,5 Stunden Lenkzeit eine Pause von 45 Minuten
  • Am Tag insgesamt elf Stunden Ruhezeit innerhalb von 24 Stunden
  • In einer Woche Höchstlenkzeit von 56 Stunden. Max. 90 Stunden in zwei aufeinander folgenden Wochen

Bei jeder Reise-Planung berät unsere Kundenbetreuung Sie gerne zum Thema.